Risikoabschätzung: Wenn Gentech-Pflanzen sich vom Acker machen

Greenpeace entdeckt Gentech-Raps im Basler Rheinhafen 2012 (© Patrik Tschudin: (Flickr, CC BY 2.0)

Gentechnisch veränderte Pflanzen können ihr Erbgut an verwandte Wildpflanzen weitergeben oder selbst auswildern. Welche Risiken das mit sich bringt, wird allerdings bei der Zulassung dieser Pflanzen nur unzureichend untersucht. Auf diese Lücke hat das industrieunabhängige Forschungsprojekt Rages hingewiesen und fordert Konsequenzen: Was entkommen kann, darf nicht freigesetzt werden.

Im Rahmen von Rages hat das Institut Testbiotech zusammen mit weiteren Wissenschaftlern die Risikoabschätzung für gentechnisch veränderte Pflanzen durch die EU-Lebensmittelbehörde EFSA unter die Lupe genommen. Parallel dazu trugen die Wissenschaftler systematisch die Studien zusammen, die sich mit den ungewollten Nachkommen gentechnisch veränderter Pflanzen in freier Wildbahn beschäftigten. Dabei zeigte sich, dass bei diesen Nachkommen auch unerwartete Effekte auftraten, die bei den ursprünglichen Gentech-Pflanzen nicht beobachtet worden waren. Beschrieben wurden unter anderem eine größere Anzahl von Samen oder Pollen, erhöhte Stressresistenz und andere biologische Veränderungen. Als Ursachen dieser Effekte wurden Umwelteinflüsse oder Interaktionen im Erbgut der Nachkommen benannt. Mögliche Risiken seien eine verstärkte Ausbreitung der neuen Pflanzen, die zur Destabilisierung von Ökosystemen führen könnte, heißt es in einem Aufsatz, den die Rages-Wissenschaftler in der Fachtzeitschrift Environmental Sciences Europe veröffentlicht haben.

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