Anolis rejectus © Torsten Kunsch (Flickr, CC BY-NC 2.0)

Eine neue Studie der Artenschutzorganisation Pro Wildlife appelliert an die Europäische Union, den Handel mit exotischen Haustieren strenger zu reglementieren. „Selbst Arten, die in ihrem Heimatland illegal eingefangen und außer Landes geschmuggelt werden, können in der EU frei verkauft werden“, betont Sandra Altherr, Hauptautorin einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, die nun in der Fachzeitschrift TRAFFIC Bulletin erschienen ist. Grund dafür ist, dass die EU nur den Import, Verkauf und Besitz illegal gefangener Tiere bestraft, wenn diese dem Washingtoner übereinkommen (engl. CITES) unterliegen. Doch der allergrößte Teil der hierzulande angebotenen Reptilien- und Amphibienarten ist nicht durch CITES geschützt.

Die Studie zeigt exemplarisch am Handel mit Echsen aus Australien, Kuba und Mexiko, dass in Europa ein breites Spektrum exotischer Haustierarten angeboten wird, die in ihren Heimatländern geschützt sind. In einem sechsmonatigen Online-Survey wurden mehr als 2.000 solcher Tiere von 104 Arten nachgewiesen. „Zwar mag ein Teil der Tiere inzwischen hier sogar gezüchtet werden, aber wir fanden in unseren Online-Recherchen zahlreiche Tiere, deren Herkunft dubios oder gar eindeutig illegal ist“, betont die Pro Wildlife Expertin. Beispiele hierfür sind:

  • Die Kragenechse (Chlamydosaurus kingii) kommt sowohl in Australien als auch Neuguinea (Indonesien) vor. Während Exporte aus Australien nicht erlaubt werden, ist dies aus Indonesien legal möglich. Dennoch bot ein schwedischer Händler acht Tiere explizit mit dem Hinweis an, diese seien „NICHT aus Neuguinea, deshalb der höhere Preis.“

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