Vögel der Roten Liste im dunkelroten Bereich

Keine Wende in Sicht – Für Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen, verschlechtert sich die Situation weiterhin. Dies zeigt der von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach berechnete Swiss Bird Index SBI® für diese Artengruppe. Die bezeichnet alle Brutvögel, die Gefahr laufen, aus der zu verschwinden.

In der Schweiz brüten immer weniger Zwergtaucher. Deshalb musste der heimliche Wasservogel auf die Rote Liste gesetzt werden. (Foto: © Ruedi Aeschlimann)

Sempach. – Das Ziel, die Rote Liste der in der Schweiz brütenden zu verkürzen, wird verfehlt. Das zeigt der neue Swiss Bird Index SBI®, den die Vogelwarte Sempach für die Arten der Roten Liste erstellt hat. Im Gegenteil: Der anhaltende Rückgang dieser Arten lässt sogar befürchten, dass die Rote Liste bei einer Neubeurteilung noch länger werden könnte. „Von den untersuchten 40 Arten zeigen 23 einen negativen Trend“, erläutert Verena Keller von der Vogelwarte. „Ihnen gegenüber stehen lediglich 13 Arten mit positivem Trend und vier Arten mit kleinen Beständen, die keinen Trend zeigen.“ Nicht beurteilt wurden ausgestorbene Arten und solche, die in der Schweiz natürlicherweise nie häufig waren.

Die negative Entwicklung der gefährdeten Arten zeigt den Handlungsbedarf deutlich auf: Nur mit zusätzlichen Anstrengungen kann der Biodiversitätsverlust in Bezug auf die einheimischen Vögel gestoppt werden.

Rote Listen sind Warnsignale für den Zustand der Natur. 40% der rund 200 in der Schweiz brütende Vogelarten stehen auf der Roten Liste. Der Anteil der gefährdeten Arten ist im Kulturland und in den Feuchtgebieten deutlich höher als etwa im Wald oder in alpinen Lebensräumen. Die Probleme für die Vögel der Landwirtschafts- und der Feuchtgebiete sind also besonders akut. Insbesondere eine wildtierfreundliche Landwirtschaft könnte eine markante Besserung bringen.

[CH] 02. Juli 2013 – Schweizerische Vogelwarte Sempach
www.vogelwarte.ch