Die Vision vom „Grünen Band Europa“ ist 10 Jahre alt!

Mehr als vier Jahrzehnte wurde Europa durch den eisernen Vorhang getrennt. Die wertvollen Lebensräume, die sich im Schatten dieser unmenschlichen Barriere erhalten und entwickelt haben, sind unersetzlicher Rückzugsraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten geworden. Der Naturschutzbund setzt sich von Beginn an für die Erhaltung dieses „European Green Belt“ ein, mit der Vision eines Bandes des Lebens, das Ost und West in ganz Europa verbindet und vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer reicht. In Berlin finden diese Woche die Feierlichkeiten zu seinem 10-jährigen Bestehen statt. In diesem Rahmen wurde auch eine Erklärung zum Schutz dieses größten Europäischen Schutzprojektes unterschrieben.

March-Thaya-Auen am Grünen Band / © Robert Hofrichter

Mittlerweile ist die faszinierende Idee, den früheren Eisernen Vorhang in ein „ Europa“ zu verwandeln, zumindest teilweise Wirklichkeit geworden. Über 12.500 Kilometer erstreckt sich das Grüne Band als Biotopverbund von Lebensräumen mit außergewöhnlicher . Es verläuft entlang des einstigen Eisernen Vorhangs – vom hohen Norden Europas bis zum Schwarzen Meer im Süden.

Bei einer internationalen Fachtagung in Berlin wurde nun Bilanz gezogen und die Zukunft der gesamteuropäischen Initiative erörtert: Dabei betonten die anwesenden Experten aus ganz Europa einmal mehr die Schlüsselrolle des European Green Belt für die Erhaltung der Europäischen und seine herausragende Bedeutung als gemeinsames Natur- und Kulturerbe eines vereinten Europas. Große Erwartungen werden dabei in die aktuellen Bemühungen gesetzt, das Europäische Grüne Band als -Welterbe auszuweisen.

Gemeinsame Erklärung als Meilenstein.
Heute engagiert sich eine Vielzahl von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen in den 24 beteiligten Staaten für das paneuropäische Projekt. Der Naturschutzbund arbeitet bereits seit 2003 daran mit, die Idee das Grünen Bands als Natur und Völker verbindende Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auf Einladung des Deutschen Bundesumweltministers Peter Altmaier haben diese Woche bei einem Festakt in Berlin die anwesenden Vertreter der Green-Belt-Staaten – darunter auch –  eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin betonen sie die Bedeutung des Projekts als Symbol für den grenzüberschreitenden in Europa und bekräftigen ihre Absicht, weiter zusammen die Umsetzung des European Green Belts voranzutreiben. „Diese gemeinsame Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Projekts in Europa!“, freut sich Naturschutzbund-Vizepräsident Hans Gepp. „Wir hoffen natürlich sehr, dass diesen Worten auch bald Taten folgen“, so der österreichische National Focal Point der Initiative weiter.

Denn auch in Österreich sind viele Gebiete – ob geschützt oder ungeschützt – heute durch Zerschneidung, unterschiedlichste Nutzungsansprüche, aber auch durch mangelnde Pflege in ihrer Existenz gefährdet: Dabei stellt der Großraum Bratislava – Wien wohl die größte Herausforderung für die Raumplanung dieser Region dar, muss doch ein Interessensausgleich zwischen Ökonomie, Ökologie, Verkehr und Lebensqualität hergestellt werden. Aber auch z.B. an der steirischen Grenzmur bedrohen slowenische Kraftwerkspläne den zweitgrößten Auenkomplex Österreichs.

Nähere Informationen und die Meilensteine des European Green Belt finden Sie auf www.gruenesband.at

[AT] 17. Mai 2013 – naturschutzbund | Österreich
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