© LWG Veitshöchheim

Der Frühling ist da und die Temperaturen laden dazu ein, Türen und Fenster zu öffnen und Balkon oder Garten wiederzuentdecken. Das Erwachen der Natur sorgt dabei auch für einen brummenden Flugverkehr: Denn Hummeln und zahlreiche Wildbienenarten sind nun auf der Suche nach Nistmöglichkeiten sowie Pollen und Nektar unterwegs – und manchmal auch auf Hilfe angewiesen. Aber keine Angst: Die meisten Wildbienen zeigen keinerlei Nestverteidigung und sind daher völlig harmlos. Und nur die Allerwenigsten sind überhaupt in der Lage zu stechen.

Zum Fluglotsen werden
Derzeit sind es vor allem Hummelköniginnen, die sich auf der Suche nach einem Nistplatz schon mal in das Haus verirren und dann laut brummend an den Fensterscheiben wieder den Ausgang suchen. Doch so erschreckend das laute Brummen vielleicht dem ein oder andern erscheinen mag: Die dicken Brummer sind völlig harmlos! Zwar haben Hummelköniginnen einen Stachel, sind aber überhaupt nicht angriffslustig. Um die Hummel wieder auf die richtige Flugbahn zu verhelfen, können Sie als besondere Fluglotsen Hand anlegen. Dies aber nicht wörtlich nehmen und die Hand benutzen, sondern einfach ein Glas zur Hilfe nehmen. Dieses einfach über die Hummel am Fenster stülpen, ein Stück Papier unterschieben und die Hummel im Freien wieder fliegen lassen. Den beherzten Griff unter die Flügel dankt uns die Hummelkönigin auf ganz besondere Weise: Im Laufe des Sommers wird sie, bei geeigneten Nistmöglichkeiten, ein Hummelvolk von einigen Hundert Tieren hervorbringen, die wesentlich zur Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen beitragen.

Single- unterwegs
Neben der Hummelkönigin sind auch zahlreiche, einzeln lebende Bienen aus dem Winter erwacht. In Deutschland unterscheidet man rund 560 Wildbienenarten, zu denen neben den in Völkern lebenden Hummeln auch viele einzeln lebende, sogenannte „Solitärbienen“ gehören. Die Weibchen verpaaren sich dabei bereits kurz nach dem Schlupf und legen dann in den nächsten ein bis zwei Monaten ihre Nester an. Dieses emsige Treiben kann derzeit häufig beobachtet werden: An Schilfrohren, unverputzten Mauern oder sonstiger kleiner Löcher und Ritzen tummeln sich vor allem die Mauerbienen, die durch ihre dichte rötlichen Behaarung oft mit Hummeln verwechselt werden. Wie auch bei den Sandbienen, die, wie der Name verrät, ihre Eier in sandigen Böden ablegen, herrscht an den Nistplätzen dichter Flugverkehr. Auch wenn Solitärbienen nicht in einem Hofstaat leben, bilden einige Wildbienenarten kleine Kolonien oder Nutzen die begehrten und immer rarer werdenden Nistmöglichkeiten gemeinsam.

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) http://www.lwg.bayern.de/index.php