Ein Blauhai (Prionace Glauca) in Südkalifornien / National Oceanic and Atmospheric Administration (Public Domain)
Ein Blauhai (Prionace Glauca) in Südkalifornien / National Oceanic and Atmospheric Administration (Public Domain)

Im November findet in Panama die nächste Konferenz des Washingtoner übereinkommens (CITES) statt. Dort entscheiden die Vertragsstaaten auch über den Schutzstatus einiger Hai-Arten. 

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) fordert die Europäische Union auf, Panamas Antrag zum verstärkten Schutz von Requiemhaien zu unterstützen. 

„Die Welt hat in den letzten Jahren bei der Bewirtschaftung der Hai- und Rochenbestände große Fortschritte gemacht, aber die ergriffenen Maßnahmen reichen noch nicht aus“, kommentiert Megan O'Toole, Leiterin Internationale Politik beim IFAW. „Weltweit schrumpfen die Haipopulationen weiter rapide. Durch die CITES-Listung und deren adäquate Kontrolle würde sichergestellt, dass in der EU ausschließlich Haifischflossen und Haifischfleisch aus nachhaltiger, legaler gehandelt werden.“

Panama schlägt vor, alle als „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ eingestuften Requiemhaiarten in Anhang II aufzunehmen. Das würde bedeuten, dass der Handel mit ihnen reguliert würde. Die Arten weisen Populationsrückgänge von über 70 % bis hin zu lokalem Aussterben auf und erfüllen somit klar die Kriterien für die Aufnahme in die CITES-Anhänge. Requiemhaie machen den Großteil des Handels mit Haifischflossen aus. Auch Blauhaie und andere Arten, die Requiemhaien sehr ähneln, sollen geschützt werden.

Ursache für die weltweit schrumpfenden Haibestände ist die internationale Nachfrage nach Haifischflossen und Haifischfleisch. Weder der Fang von Haien noch der Handel mit ihnen ist ausreichend reguliert.

Zusätzlich zu den 19 Arten, die in den CITES-Anhang aufgenommen werden sollen, werden in dem Vorschlag auch alle weiteren Arten aus der Familie der Requiemhaie aufgeführt. Es handelt sich um sogenannte „lookalikes“, die den anderen Arten sehr ähnlich sehen. Sollten eine oder mehrere der vorgeschlagenen Arten gestrichen oder nur eine Untergruppe der Familie aufgenommen werden, würde das die Identifizierung extrem erschweren.

Die EU muss hier eine führende Rolle übernehmen, denn aus ihr stammten 45 % der Haifischflossenprodukte, die 2020 von großen asiatischen Wirtschaftszentren importiert wurden, wie aus einem aktuellen Bericht des IFAW hervorgeht (Supply and Demand: the EU's Role in the Global Shark Trade.).

Internationaler Tierschutz-Fonds
www.ifaw.org