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16. April 2024
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Handel bis zum Aussterben

CITES-Debatten über Schutz von mehr als 200 Tierarten im Heimtierhandel

Der Heimtierhandel ist für viele Arten eine große Bedrohung. Bei der kommende Woche in Genf beginnenden 18. Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner übereinkommen (CITES) stehen 57 Schutzanträge und 107 Arbeitsdokumente auf der Tagesordnung. Auffallend viele Anträge wurden für Arten eingereicht, die im internationalen Heimtierhandel begehrt sind. Vor allem Reptilien, Amphibien, zwei Otter-Arten und Spinnen stehen deshalb auf der Agenda.

„Für viele Arten ist der Heimtierhandel inzwischen die größte Bedrohung. Hunderte oder Tausende Tiere einer Art werden aus der Natur genommen und landen in den Wohnzimmern auch in Deutschland, “ erklärt Dr. Sandra Altherr von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Besonders seltene Arten erzielen Höchstpreise, das Geschäft boomt. Deutschland ist in der EU der mit Abstand größte Importeur exotischer Haustiere und mit der weltgrößten Reptilienbörse in Hamm (Terraristika) auch zentraler Umschlagplatz der Szene.

Auf der Weltartenschutzkonferenz werden in diesem Jahr unter anderem Anträge für Zwergotter, Schildkröten, Echsen, Molche, Glasfrösche und Vogelspinnen verhandelt. „Der Heimtierhandel unterliegt immer neuen Trends. Bei uns in Deutschland und Europa sind bei Sammlern zum Beispiel seltene Agamen und Ornament-Vogelspinnen aus Sri Lanka beliebt. Das Land hat seine Tiere eigentlich streng geschützt, doch international können sie noch immer frei gehandelt werden. Einmal aus Sri Lanka herausgeschmuggelt, landen sie hier ganz legal zum Verkauf auf Reptilienmessen oder im Internet. Ein internationales Handelsverbot durch CITES ist wichtig, um den Fang und illegalen Handel effektiv bekämpfen zu können“, erklärt Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife. Ebenfalls begehrt sind Zwergotter, besonders in Asien, aber auch zunehmend in Europa. „Internetvideos heizen das Geschäft mit den kleinen, niedlichen Ottern an. Wird der Handel mit ihnen jetzt nicht lückenlos verboten, werden sie weiter der Natur entrissen und verramscht“, so die Biologin Altherr.

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