Augen auf beim Souvenirkauf

    Korallen-AH
    © Pro Wildlife

    PRO WILDLIFE warnt: „Millionen Wildtiere sterben jährlich für überflüssige “

    München, den 23. Juni 2006: Die Bärenkralle als Schlüsselanhänger, die Korallenkette zum luftigen Sommerkleid und das Nautilusgehäuse als Deko fürs Bad sind ins Urlaubsgepäck als Souvenir schnell eingepackt.

    Dabei wächst mit dem Massentourismus die Bedrohung für Bestände zahlloser Wildtierarten.

    Zu Beginn der Ferienzeit weist PRO WILDLIFE auf die Artenschutzproblematik beim Kauf von Urlaubsandenken hin und fordert mehr Aufmerksamkeit beim Souvenirkauf im fernen Ausland. Zu Beginn der Ferienzeit weist PRO WILDLIFE auf die Artenschutzproblematik beim Kauf von Urlaubsandenken hin und fordert mehr Aufmerksamkeit beim Souvenirkauf im fernen Ausland.

    Einfuhrverbote in die EU für lebende Vögel oder Affen und Zollstrafen für exotische Leder- und Fellartikel sind Urlaubern zunehmend bewusst, so dass auf den Kauf meist verzichtet wird. Doch die Aufmerksamkeit ist schnell getrübt wenn es sich um unbekannte Arten oder um kleine Tierprodukte handelt. Getrocknete Seepferdchen oder Seesterne, Bilderrahmen mit Schmetterlingen oder Käfern hinter Glas und unzählige Muschelprodukte werden im Urlaubsland als Massenartikel wahrgenommen und bedenkenlos konsumiert.

    „Tausende Tier- und Pflanzenarten sind international geschützt, viele weitere sind hoch bedroht. Deshalb lieber zu Urlaubserinnerungen aus Keramik, Stoff oder Metall greifen, für die keine Wildtiere starben und Wildpflanzen zerstört wurden“, rät die PRO WILDLIFE Expertin Daniela Freyer.

    Die häufigsten Andenkenartikel mit fatalen Folgen für den Artenschutz:

    SEEPFERDCHEN (insgesamt über 30 Arten) wurden in den letzten Jahrzehnten dramatisch dezimiert. Seit Mai 2004 sind alle Seepferdchen international geschützt.

    STEINKORALLEN: Korallenstöcke und –ketten werden in diversen Farben angeboten. Alle Steinkorallen sind geschützt, denn die Zerstörung von Korallenriffen schreitet weltweit dramatisch voran.

    MUSCHELN und SCHNECKENGEHÄUSE: In Geschäften angebotene Exemplare sind meist kein Strandgut, sondern extra für den Handel getötet worden. Einige Arten sind weltweit geschützt.

    GEBISSE und ZÄHNE von HAIEN werden v.a. in Küstenländern häufig als Mitbringsel verkauft. Durch Überfischung sind die Bestände der meisten Hai-Arten inzwischen zusammengebrochen.

    ELFENBEINSCHNITZEREIEN sowie Produkte aus ELEFANTENLEDER werden in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern noch immer angeboten, obwohl das Mitbringen solcher in die EU verboten ist.

    GELDBÖRSEN, TASCHEN oder SCHUHE aus REPTILLEDER werden in zahlreichen Urlaubsländern angeboten. Viele Schlangen, sowie alle Warane und Krokodile sind geschützt.

    Alle ORCHIDEEN und KAKTEEN sind international geschützt.
    Souvenirs aus solchen geschützten Tieren und Pflanzen werden jedes Jahr zu Zehntausenden an deutschen Flughäfen bei sorglosen Urlaubern beschlagnahmt und als Verstöße gegen weltweite Handelsbeschränkungen mit empfindlichen Strafen belegt. Doch auch der massenhafte Konsum ungeschützter Arten ist problematisch. „Immer mehr Arten werden für überflüssige Souvenirs rücksichtslos geplündert, deshalb Hände weg!“ so die Expertin von PRO WILDLIFE

    Pressemeldung: Pro Wildlife / 23.06.2006
    www.prowildlife.de